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News

Solarbetreiber sollten sich auf Hagel vorbereiten – nicht auf Wind. Einblicke von unserem Chefmeteorologen Johan Jaques.

1. Juli 2025

Eine Person mit Sicherheitsweste und Helm steht auf Gras in der Nähe einer großen Solarpaneel-Anlage, hält einen Laptop und blickt auf die Paneele, mit einem bewölkten Himmel im Hintergrund.

Der folgende Artikel wurde ursprünglich von Solar Power World veröffentlicht: https://www.solarpowerworldonline.com/2025/06/flip-your-thinking-solar-operators-should-stow-for-hail-not-wind/

Da die Hagelsaison intensiver wird und die Versicherungsprämien steigen, erkunden Betreiber von Solaranlagen im Versorgungsmaßstab neue Ansätze zum Schutz ihrer Anlagen, einschließlich „intelligenterem Einfahren“ durch Verfolgung der Windrichtung. Das Konzept hat seine Berechtigung: Windmuster vorhersagen, Paneele entsprechend positionieren und wertvolle Infrastruktur vor Sturmschäden schützen. Es gibt jedoch eine meteorologische Realität, die Aufmerksamkeit verdient. Bei schweren konvektiven Stürmen wird die Windrichtung chaotisch, turbulent und grundsätzlich unvorhersehbar.

Die meteorologische Realität

Große Hagelstürme und schwere Gewitter erzeugen eigene Windfelder. Mächtige Abwinde durch abkühlende Niederschläge schlagen auf den Boden, breiten sich in alle Richtungen aus und erzeugen Böenfronten oder Ausflussgrenzen, die oft regionalen, synoptischen Vorhersagen widersprechen.

Der Wind in der Nähe eines Gewitters ist nicht unbedingt der normale Gradientenwind – ein Ergebnis des Luftdruckgradienten, der Corioliskraft, anderer Beschleunigungen und Reibung. Er kann sich schneller ändern, als eine Reaktion möglich ist. Daten von Doppler- und Reflexionsradar haben ebenfalls erhebliche Einschränkungen bei der Beobachtung, geschweige denn Vorhersage, lokaler Bodenwinde in der Nähe dieser Stürme. Mehr Transparenz über diese Einschränkungen würde der gesamten Branche zugutekommen.

Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung. Sie macht den Unterschied zwischen fundierter Entscheidungsfindung und reaktivem Rätselraten beim Schutz kritischer Anlagen aus.

Die tatsächliche Bedrohung: Hagel vs. Wind

Wind bei schweren Hagelstürmen stellt eine legitime Sorge dar. Solarbetreiber suchen zu Recht nach Lösungen für Windschäden, die Paneele lösen und Montagesysteme beschädigen können, obwohl ernsthafte strukturelle Schäden typischerweise anhaltende Geschwindigkeiten von über 160 km/h erfordern. Das Ausmaß der Bedrohung unterscheidet sich jedoch erheblich beim Vergleich von Wind- und Hagelschäden.

Während Windschäden einen erheblichen jährlichen Kostenfaktor für die Branche darstellen, zeigt eine aktuelle Analyse der Solar Risk Assessment 2025, dass Hagelschäden die Bedrohungslandschaft dominieren. Hagel macht 73 % aller Kosten für Solarschäden aus, wobei einzelne Ereignisse Verluste von 50–80 Millionen US-Dollar verursachen. Das Midway Solar Project verdeutlicht diese Diskrepanz. Ein Sturm im Jahr 2019 führte zu Schäden in Höhe von 70–80 Millionen US-Dollar und beschädigte rund 400.000 Paneele – überwiegend durch Hagel, obwohl auch starke Winde auftraten. Diese Wetterbedrohung breitet sich über die traditionellen „Hagelzonen“ hinaus aus, wobei kWh Analytics feststellte, dass 19 % der jüngsten Hagelschäden in North Carolina auftraten – einem Gebiet, das historisch nicht als risikoreich galt.

Die meteorologische Realität bleibt herausfordernd. Die Vorhersage des lokalen Windverhaltens in der Nähe von Sturmfronten ist äußerst schwierig, dennoch wird die Verfolgung der Windrichtung weiterhin als Lösung verfolgt. Mehr Transparenz über diese Vorhersageeinschränkungen könnte Solarbetreibern helfen, ihre Ressourcen auf Technologien und Strategien zu lenken, die nachweislich Ergebnisse liefern. Berücksichtigen Sie die finanzielle Realität:

Hagelschäden stellen mittlerweile die größte wetterbedingte Bedrohung für Solaranlagen im Versorgungsmaßstab dar:

  • Verantwortlich für 73 % aller Schadenskosten bei Solaranlagen
  • Durchschnittlicher Hagelschaden: 58,4 Millionen US-Dollar
  • Verluste 2022: 300–400 Millionen US-Dollar allein durch Hagel
  • 27 % der PV-Anlagen haben eine jährliche Wahrscheinlichkeit von 10 %, dass Hagel mit einem Durchmesser von 5 cm oder mehr in ihrer Nähe auftritt
  • Beispiel: Fighting Jays Solar Farm – Golfballgroßer Hagel beschädigte 2024 Tausende Paneele in der 350-MW-Anlage
    Quelle: Solar Risk Assessment 2025, kWh Analytics

Windschäden, obwohl eine echte Sorge, treten in einem anderen Maßstab auf:

  • Erfordern anhaltende Geschwindigkeiten über 145 km/h für ernsthafte strukturelle Schäden
  • Sturmbezogene Vorfälle machen 10,9 % der Gesamtrisiken bei Solaranlagen aus
  • Durchschnittliche Kosten pro Vorfall: 207.417 bis 1,2 Millionen US-Dollar
    Quelle: Clir Renewables

Die Anfälligkeit ist deutlich. Solarpaneele sind anfälliger für Hagelschäden als für Windkräfte. Große Hagelkörner können Paneele sofort zerstören, während kleinere Hagelkörner „unsichtbare“ Mikrorisse verursachen, die die langfristige Leistung beeinträchtigen. Windschäden erfordern typischerweise deutlich höhere Geschwindigkeiten und längere Einwirkung, wodurch Hagel die unmittelbarere und häufigere Bedrohung für Solaranlagen darstellt.

Fokus auf wissenschaftlich fundierte Lösungen

KISTERS verfolgt einen eigenen Ansatz, der auf verifizierten Bedingungen statt auf angenommenem Windverhalten basiert. Die HailSens360-Lösung bietet umfassende Sturmintelligenz – von der Vorhersage über Echtzeitmessung bis zur Analyse. Das System beginnt mit fortschrittlichen Vorhersagefunktionen; die proprietäre Nowcast-Technologie kombiniert optische Flussmodelle zur Optimierung radarbasierter Sturmbewegungsvektoren und liefert 90-minütige Vorwarnungen mit hyperlokaler Präzision. Während der Ereignisse messen vor Ort installierte Sensoren die Hagelwirkung in Echtzeit. Nach dem Sturm quantifiziert eine detaillierte Analyse das gesamte Ausmaß der Bedingungen, unterstützt die Schadensbewertung und erleichtert Versicherungsansprüche. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht Solarbetreibern fundierte Entscheidungen auf Basis verifizierter Hagelinformationen über den gesamten Sturmverlauf hinweg.

Vorwärts mit meteorologischer Realität

Windbasierte Ansätze spiegeln das echte Bestreben der Branche wider, Anlagen mit allen verfügbaren Mitteln zu schützen. Die Daten legen jedoch nahe, dass der Fokus besser auf verifizierter Hagelerkennung, präziser Kurzzeitvorhersage und Technologien auf Basis bewährter meteorologischer Prinzipien liegt.

Die Beweise sind in Versicherungsdaten und finanziellen Verlusten klar ersichtlich. Der strategische Fokus der Branche sollte mit der meteorologischen Realität übereinstimmen. Hagel stellt die primäre quantifizierbare Bedrohung dar, da die Windvorhersage in der Nähe schwerer Stürme weiterhin schwierig bleibt. Solarbetreiber profitieren am meisten von Lösungen, die auf verifizierter Wissenschaft basieren.

Das Verständnis dieser Unterschiede führt zu einem effektiveren Schutz von Anlagen. Die Empfehlung für Betreiber ist klar: Im Zweifel – einfahren wegen Hagel, nicht wegen Wind.

Über den Autor

Johan Jaques ist Chefmeteorologe bei der KISTERS Group, einem innovativen globalen Anbieter von Umwelt-Datenmanagementlösungen, dem Regierungen und Versorgungsunternehmen weltweit vertrauen. Mit über 35 Jahren meteorologischer Erfahrung in der Vorhersage schwerer Wetterlagen und dem Schutz von Solaranlagen bringt Johan umfassendes Fachwissen mit. Er hat einen MSc in Meteorologie von der KU Leuven und ist Mitglied der Royal Meteorological Society (UK). Bei KISTERS ist er als Solution Owner für HailSens360 tätig – die umfassende Hagel-Intelligenzplattform des Unternehmens, die fortschrittliche Vorhersagen mit Echtzeit-Sensortechnologie kombiniert.

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